Kreative Ideenfindungstechniken und Ideenbewertung
- Dr.Hakan Tetik
- vor 5 Tagen
- 4 Min. Lesezeit

Kreativität wird oft mit Inspiration in Verbindung gebracht; Wenn kreatives Denken jedoch durch eine systematische Methode unterstützt wird, wird es nachhaltiger und führt durch Teamarbeit zu effektiveren Ergebnissen. Gerade in Innovations-, Produktentwicklungs- und User-Experience-Prozessen reicht es nicht aus, nur gute Ideen zu finden – diese müssen generiert, diversifiziert und bewertet werden.
In diesem Artikel behandeln wir ausführlich die grundlegenden Techniken des kreativen Ideenfindungsprozesses und wie man diese Ideen effektiv bewertet.
Warum ist eine systematische Ideenfindung notwendig?
In jedem kreativen Prozess gibt es Unsicherheit, Ungewissheit und oft auch Druck. Es ist wichtig, den Geist freizumachen, doch die Strukturierung dieses Prozesses basiert nicht nur auf Intuition, sondern auch auf Strategie
Warum sollte der kreative Ideenfindungsprozess strukturiert sein?
Es ergeben sich unterschiedliche Perspektiven.
Die Beteiligung innerhalb der Gruppe nimmt zu.
Sogar stille Ideen finden eine Stimme.
Die Gedanken entwickeln sich auf organisierte Weise.
Es entsteht ein Pool an Ideen, die zahlreich und qualitativ hochwertig sind.
💡 1. Brainstorming
Klassisch, aber dennoch effektiv
Brainstorming ist eine kreative Technik, bei der eine Gruppe von Teilnehmern frei und schnell Ideen zu einem bestimmten Problem entwickelt, ohne dass eine Wertung erfolgt. Diese in den 1950er Jahren entwickelte Methode wird auch heute noch sowohl online als auch in physischen Umgebungen aktiv eingesetzt.
Bewerbungsschritte:
Geben Sie eine klare Problemdefinition an.
Legen Sie ein Zeitlimit fest (normalerweise 15–30 Minuten).
Ermutigen Sie die Teilnehmer: „Es gibt keine schlechten Ideen.“
Beurteilen Sie die Ideen nicht, sammeln Sie sie einfach.
Gruppieren Sie die Ideen in Kategorien.
Hinweis:
Verwenden Sie eine visuelle Karte oder ein Moderatoren-Memoboard, um die Sprecher zu unterstützen. Die Beteiligung nimmt zu, wenn die Notizen sichtbarer werden.
😜 2. Die schlimmste Idee
Kreativität durch Wendepunkte wecken
Manchmal hemmt der Druck, die „beste Idee“ zu haben, das kreative Denken. Bei dieser Methode besteht das Ziel darin, die schlechtesten, lächerlichsten oder unbrauchbarsten Ideen frei auszusprechen. Diese Technik eignet sich besonders gut, um in festgefahrenen Gruppen das Eis zu brechen und durch absurde Ideen ganz neue Ansätze zu finden.
Wie funktioniert es?
Wir fragen die Teilnehmer nach ihren „schlechtesten“ Lösungsideen zu diesem Thema.
Diese Ideen können lächerlich oder absurd sein (z. B. „Lasst uns den Benutzer durch Drohungen dazu bringen, das Produkt zu kaufen“).
Diese Ideen werden dann erneut geprüft: „Ist an dieser Idee etwas Nützliches dran?“
Gewinne:
Die Fähigkeit zum umgekehrten Denken entwickelt sich.
Die Angst vor Verurteilung nimmt ab.
Es geht über die üblichen Muster hinaus.
🔁 3. SCAMPER-Technik
Bestehendes umgestalten
SCAMPER ist eine systematische Methode, die es ermöglicht, ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Idee aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Diese Technik ist eine der effektivsten Möglichkeiten, ein bestehendes Konzept weiterzuentwickeln und umzuwandeln.
SCAMPER steht für:
S – Substitute (Substitute): Was können wir durch etwas anderes ersetzen?
C – Combine (Kombinieren): Können wir zwei Ideen kombinieren?
A – Adapt (Anpassen): Wie können wir uns an unterschiedliche Kontexte anpassen?
M – Modify (Modifizieren): Welche Features können wir vergrößern oder verkleinern?
P – Put to another use (Anderweitig nutzen): Wo können wir diese Idee noch einsetzen?
E – Eliminate (Eliminieren): Was kann entfernt werden?
R – Reverse (Umkehren): Können wir den Prozess, die Reihenfolge oder die Rolle umkehren?
Beispiel:
Lassen Sie uns SCAMPER für eine Shopping-App implementieren:
Substitute: Ersetzen Sie das Kategoriemenü durch eine Suchleiste.
Combine: Kombinieren Sie Einkaufslisten mit Social-Media-Integration.
Adapt: Gamification-Funktionen aus Fitness-Apps übernehmen.
🟨 4. Visualisierung und Clustering mit Post-it
Die Post-it-Methode ist sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppenarbeit sehr effektiv, um die schnelle Ideenfindung zu konkretisieren. Es eignet sich besonders gut, um Ideen sichtbar zu machen und sie anschließend zu gruppieren.
Bewerbungsprozess:
Schreiben Sie jede Idee auf einen separaten Post-it-Zettel (eine Idee – ein Blatt Papier).
Platzieren Sie es an der Wand oder am digitalen Whiteboard.
Ideentypen können durch Farbcodes getrennt werden.
Ähnliche Ideen werden gruppiert und Cluster erstellt.
Jeder Cluster ist mit einem Titel gekennzeichnet.
Warum funktioniert es?
Komplexe Ideen werden visualisiert
Auch stille Teilnehmer leisten ihren Beitrag.
Anschließend kann über die Ideen abgestimmt und diese priorisiert werden.
✅ Ideenbewertung: Welche Ideen haben Potenzial?
Sowohl der Prozess der Ideenfindung als auch der Prozess der Ideenprüfung und -auswahl erfordern Sorgfalt. Denn die Auswahl der passendsten Idee aus einer Vielzahl von Ideen erfordert eine strategische Bewertung.
Anwendbare Bewertungskriterien:
Relevanz für den Benutzerbedarf: Löst diese Idee wirklich ein Benutzerproblem?
Neuheitsgrad: Ist die Idee anders? Unterscheidet es sich von bestehenden Lösungen?
Machbarkeit: Ist die Technik hinsichtlich Zeit und Ressourcen machbar?
Auswirkungen: Sind die potenziellen Auswirkungen der Idee groß oder gering?
Einfachheit: Ist die Anwendung klar und einfach?
Bewertungstechniken:
Dot Voting: Jeder Teilnehmer erhält eine bestimmte Anzahl an Stickern, die beliebtesten Ideen werden hervorgehoben.
Nutzen-/Schwierigkeitsmatrix: Die Priorisierung erfolgt durch Platzierung der Ideen auf den Achsen „Auswirkung“ und „Anwendbarkeit“.
Entscheidungsmatrix: Jede Idee wird anhand festgelegter Kriterien bewertet und nach der Gesamtpunktzahl eingestuft.
Fazit: Ideenfindung ist keine Kunst, sondern ein Prozess
Obwohl kreative Ideen mit Inspiration beginnen, werden sie zu wertvollen Ergebnissen, wenn sie mit effektiven Methoden gefördert werden. Es gibt viele Tools, vom Brainstorming bis zum SCAMPER, von Post-its bis zur umgekehrten Ideentechnik. ermöglicht es Ideen, zu entstehen, zu wachsen und sich zu filtern. Doch was den wirklichen Unterschied ausmacht, ist die richtige Bewertung dieser Ideen und die Umsetzung der anwendbaren Ideen.
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